Schatzsuche braucht Berufene
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Die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen
Die Zeiten sind vorbei, in denen Unternehmen die Qualder Wahl unter vielen hoch qualifizierten Bewerbern hatten - und der Bedarf wächst. Die Suche nach den High-Potentials gleicht nahezu der Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Vor allem mittelständische Unternehmen tunsich schwer. Die Gründe:
- Erstens können Sie mit den attraktiven monetären Leistungen der Konzerne nicht mithalten.
- Zweitens besitzt ihr Name häufig keinen schillernden Markencharakter mit herausragender Werbewirkung für potenzielle Bewerber, selbst wenn man im Marktsegment eine feste, vielleicht sogar führende Größe ist.
- Drittens übersteigt die zeitaufwendige, umfangreiche und zielgenaue Personalsuche von Führungskräften (zunehmend auch von Fachkräften) die Möglichkeiten eines mittelständischen Unternehmens.
- Viertens steh dem Personalberater ein großes Portfolio an Kontakte, Netzwerken, Medienkenntnis und spezifischen Search-Instrumentarien zur Verfügung.
Darüber hinaus befinden sich die Perlen des Arbeitsmarktes zumeist in festen Anstellungs-verhältnissen. Sie scheuen die offensive Vorgehensweise und bevorzugen den geschützten Rahmen, denn eine Rückkoppelung zum momentanen Arbeitgeber wäre fatal. Im Umkehrschluss heißt das: der Personalberater kann unter seinem Namen mit einer Anzeige oder in derDirektsuche interessante Kandidaten ansprechen und neugierig machen für einennoch ungenannten Klienten, die im anderen Falle vielleicht nicht aktiv würden.
Darum Personalberatung
Gründe gibt es viele, die für die Mithilfe einer Personalberatung sprechen. Diese ist aber nicht nur ausführendes Organ des Auftraggebers. Der Personalberater ist im eigentlichen Sinn Berater und damit Zuhörer, Beobachter, Fragensteller, Ratgeber und Spiegel - und zwar sowohl fürden Klienten als auch für den Bewerber. Für beide ist er gegenseitig Botschafter und Dolmetscher. Auch als Coach während der Probezeit ist ergefragt. Der Berater muss in der Lage sein, hinter die Kulissen zu schauen, und diese geht weit über ein Abgleichen von Stellenbeschreibung und Lebenslaufhinaus. Der Personalberater macht sich als externe und objektive Instanz ein eigenes Bild vom - auch zwischenmenschlichen - Umfeld im Unternehmen, von dergewachsenen Struktur und den angestrebten Zielen wie von den Perspektiven, die mit der zu besetzenden Position verbunden sind. Er kann mit seiner konkreten und übertragbaren Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt Aufgeschlossenheit wecken für ein weiter gefasstes, offeneres Anforderungsprofil, z.B. web von herkömmlichen Denkmustern des linearen Werdeganges hin zum 2. Bildungsweg, zum persönlichen "Spätzünder" oder zum risikofreudigen Umsteiger. Der Berater kann den Blick des Unternehmers oder Personalmanagers auf Potentiale eines Menschen lenken, die sich noch nicht im Lebenslauf abgebildet haben.
Genauso agiert der Berater gegenüber den Kandidaten,die ihm in ausführlichen Interviews gegenübersitzen. Er kann die Möglichkeiten und Perspektiven in der persönlichen Biografie ausloten, die im suchenden Unternehmenzu verwirklichen wären. Neben Ausbildung und beruflichen Stationen der Vergangenheitgilt es, zwischen den Zeilen zu lesen und den Bogen in die Zukunft zu spannen. Deshalb führt en Berater viel mehr Gespräche, als ein Unternehmen dasrealisieren könnte oder aufgrund der Bewerbungsunterlagen tun würde.
Schätze liegen im Verborgenen
Auch hier gilt: Der Schatz liegt (oft) im Verborgenen .Von hoher Bedeutung sind die Intention des Bewerbers, seine Antriebskraft, sein Berufs- und Lebensplan. Oftmals werden erst im Gespräch die Fähigkeiten,Talente, Stärken und auch Ziele herausgearbeitet. Der Aspekt 'Beruf als Berufung', wonach sich die meisten Menschen sehnen, bekommt sozusagen Nahrung und Inhalt. Denn die Aussage von Augustinus hat bis heute Geltung: "In Dir muß brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Dieses vor allem im Gespräch entstehende Bild eines Menschen zu erfassen und in Bezug zu setzen mit der Perspektive des Klienten,erfordert Professionalität, ein großes Gespür und ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl. Der seriöse Berater muss selbst ein gut informierter,gebildeter und toleranter Mensch sein, um allen Gesprächspartnern kompetent und adäquat begegnen zu können. Und vor allem muss er sich mit Offenheit und Freude den Menschen zuwenden. Erst dann kann Vertrauen wachsen. Und Vertrauen ist das wichtigste, allein tragfähige Element in der von Offenheit geprägten Kommunikation. Ein guter Personalberater lebt seinen Beruf, er arbeitet ihn nicht. Das Kriterium des (An-)Vertrauens ist letztlich ausschlaggebend für dieVergabe eines Personalsuchauftrages an einen Berater. Andere Kriterien können bei der Vorauswahl hilfreich sein: Mitgliedschaft im BDU (Bund Deutscher Unternehmensberater); Branchenkenntnisse; regionale Schwerpunkte; persönliche Projektdurchführung (nicht nur durch Mitarbeiter im Back-Office); Zusicherung,nach Projektabschluss keine Mitarbeiter im Haus anzusprechen etc.
Der Beruf als Berufung
Personalberatung heißt: Die Zukunft entscheidend mitgestalten! Dessen sollte sich ein Personalberater immer bewusst sein und danach handeln. Die Beratung von Menschen hat wegweisenden Charakter, manchmal existenzielle Bedeutung und ist immer eine Herausforderung, die den Personalberater selber als ganzen Menschen fordert: Ein Beruf aus Berufung!
Autorin: Elisabeth Krüger