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In der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft herrschte in den vergangenen drei Jahren große Unruhe aufgrund der Coronapandemie, des Russland-Ukraine-Krieges und nicht zuletzt der Energiekrise. Unternehmen und ihre Führungskräfte stehen deshalb vor der Aufgabe, die Unternehmen so aufzustellen, dass es die kommenden – teils noch unbekannten– Herausforderungen gut meistern kann oder auch überlebt.

In diesen unsicheren, schwer vorhersehbaren Zeiten sind auch die Planungen entsprechend schwerer. Getroffene Entscheidungen müssen permanent hinterfragt und angepasst werden. Das erfordert Flexibilität und kontinuierliche Veränderungsbereitschaft von der gesamten Unternehmensorganisation. Besonders wichtig ist daher - neben den strategischen Aufgaben - auch die Mitarbeiterführung, da Führungskräfte durch ihr Führungsverhalten maßgeblich die Motivation und Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer:innen beeinflussen.

Welche Rolle spielt die Führungskraft für den Unternehmenserfolg?

„Schlechte Führung kostet Unternehmen jährlich Milliarden. Gerade in einer Krise können sich Unternehmen diese Haltung weniger denn je leisten.“

Marco Nink - Director of Research and Analytics EMEA bei Gallup (2021)

Ein Unternehmen stellt höhere Ansprüche an seine Führungskräfte als an andere Mitarbeiter:innen. Diese unterscheiden sich von anderen Mitarbeiter:innen in erster Linie darin, dass sie größere Verantwortung (z.B. für die Erreichung der Unternehmensziele, für Mitarbeitende) übernehmen und komplexere Tätigkeitsfelder ausfüllen. Ihre Führungsaufgabe liegt darin, Mitarbeiter:innen ihren Stärken entsprechend einzusetzen, sie zu befähigen, zu inspirieren und zu (Höchst-)Leistungen zu motivieren.

Eine Führungskraft kann einem Unternehmen aber auch hohe Kosten verursachen, da „schlechte“ Führung sich auf die Teammitglieder auswirkt und im schlimmsten Fall Kündigungen (der Führungskraft oder von Teammitgliedern) nach sich zieht.

Kommunikation und Empathie sind daher notwendige, zentrale Führungs- und Management-Fähigkeiten (PowerSkills [1]).Eine offene, transparente und ehrliche Kommunikation (immer unter Berücksichtigung der Unternehmensinteressen) legt die Basis für die erfolgreiche Mitarbeiterführung. Empathische Persönlichkeiten können sich dabei besonders gut auf ihr Gegenüber einstellen.

Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Wandel der Arbeitswelt?

Bereits seit einigen Jahren begleiten uns die Begriffe New Work oder Agile Arbeitswelt, die eine immer stärker digitalisierte, flexible Arbeitsweise umschreiben. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen wurde der Wandel in der Arbeitswelt und den betrieblichen Abläufen  zusätzlich beschleunigt (z.B. flächendeckende Einführung des Remote Work, flexible Zeit- / Schichtmodelle etc.).

Führungsstrukturen mussten sich über Nacht den neuen Gegebenheiten anpassen, aber auch Erwartungen der Arbeitnehmer:innen haben sich geändert. Der Wunsch nach mehr Freiheiten wächst: flexible Arbeitszeitgestaltung, mehr Eigenverantwortung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mobiles Arbeiten sind nur einige der Forderungen, mit denen Arbeitgeber sich heute auseinandersetzen müssen, da sie über den Verbleibeines Mitarbeitenden im Unternehmen oder dessen Entscheidung für / gegen einen Arbeitgeber ausschlaggebend sein können.

Für die Unternehmen ist also ein Umdenken erforderlich, Führungskräfte müssen ihren Führungsstil und die dafür genutzten Methodiken neu justieren: Wie kann ich mein Team auch im Remote Modus weiterhin effektiv und erfolgreich führen? Wie kann ich trotz räumlichem Abstand ein Wir-Gefühl erzeugen, meine Mitarbeiter:innen einbinden und für regelmäßigen Austausch sorgen? Wie stelle ich die Arbeitsqualität sicher?

Grundvoraussetzung für die Führung in der neuen Arbeitswelt ist ein hohes Vertrauen in alle Teammitglieder und eine größere Übertragung von Verantwortlichkeit, z.B. für die Gestaltung der Arbeitszeit oder die eigenverantwortliche Priorisierung von Aufgaben, sowie eine funktionierende Kommunikation, beispielsweise über regelmäßige Online-Meetings (z.B. via Teams, Zoom) oder die intensive Nutzung digitaler Echtzeitkanäle (z.B. Chats).

Was ist „gute“ Führung in der Krise?

Jede Führungskraft befindet sich in einem dauerhaften Spannungsfeld, da sie zum einen die Interessen der Arbeitgeber- und zum anderen der Arbeitnehmerseite berücksichtigen sollte. Beide Seiten in Einklang zu bringen, ist eine wesentliche Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Diese Balance ist eine große Herausforderung für die Führungskraft als Persönlichkeit.

Es gibt kein Rezept und keine alleinige Methode für den richtigen, den einen Führungsstil – weder in Krisenzeiten noch im vermeintlich „ruhigen“ Fahrwasser. Doch besonders in unsicheren Zeiten wie heute gewinnt das Thema Führung wieder immens an Bedeutung. Die authentische, individuell überzeugende Persönlichkeit ist gefragt. Strategische Denk- und Handlungsweise, emotionale Stärke ohne Kontrollverlust, Empathie, motivierende Ansprache, Delegieren von Verantwortung, maßvolles Vertrauen, die Bereitschaft zu kalkulierten Risiken sowie das Fördern von Veränderungen sind einige der gewünschten bzw. geforderten Fähigkeiten. Diese entscheiden nicht zuletzt auch mit darüber, die für das Unternehmen richtigen Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu halten.

Wie findet man die „richtige“ Führungskraft?

Neben der gezielten Förderung, Ausbildung und Entwicklung der eigenen Nachwuchskräfte und auch etablierter Mitarbeiter, können Führungskräfte über die Suche auf dem externen Arbeitsmarkt angeworben werden, z.B. um frische Sicht- und Arbeitsweisen ins Unternehmen zu holen. Wir als Headhunter können Unternehmen gezielt darin unterstützen, die passenden Führungskräfte zu finden und zu gewinnen, mit denen sie die Zukunft des Unternehmens positiv verändern und erfolgreich gestalten können.

Artikel von Mientje Krüger und Svenja Schütz, CFR Global Executive Search Germany

‍_{[1] Power Skills sind zentrale Kernfähigkeiten, oftmals Soft Skills, die Menschen zum Erfolg befähigen und sind branchen- und jobübergreifend einsetzbar / anwendbar.}

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